Stammbaum Familie Allius - Beier

Quelle: Lebenslauf, Allius Matthäus Heinrich

Beschreibung

Art Wert
Titel Lebenslauf, Allius Matthäus Heinrich
Autor Hrsg: Zedler, Johann Heinrich
Datum 1751
Ort Halle und Leipzig

Text

Allius (Matthäus Heinrich), königl. pohlnischer und Churfürstl. Sächsischer Hof- und Justitienrath, ist zu Johann-Georgen-Stadt den 6 Jänner 1662 gebohren. Sein Vater war Matthäus Allius, königl. Pohlnischer und Chursächs. Steuer-Inspector, wie auch Stadtrichter und Stadtschreiber zu nurbesagtem Johann-Georgen-Stadt, die Mutter aber Anne Sophie, eine gebohrne Frankin. Nachdem er die ersten Fundamente zu den Studien zu Hause erlernet, wurde er 1673 nach Dobeln in die Stadtschule daselbst gesendet, und der gründlichen Unterweisung M. Christoph Walrichs einige Zeit anvertrauet, von dannen er denn, als er daselbst in denen Sprachen einige nützliche Fundamente geleget, den 5ten Oct. 1675 in die berühmte Fürstl. Schul-Pforta gewendet, und durch treufleißigen Unterricht des damaligen Rectors und derer anderen Collegen, als M. Joh. George Laurentii, M. Christoph Frankens, M. Christian Günthers und M. Michael Röseri, in die 6 Jahre lang die schönen Wissenschaften, die Philologie, und andern Disciplinen, erlanget, folglich zu Erlangung der Akademischen Wissenschaften sich geschickt gemacht; Wie er den auch hierauf 1682 mit Genehmhaltung seiner Aeltern sich nach Leipzig auf die Universität begeben, woselbst er von denen damaligen berühmten Männern . Valentin Alberti, D. Otto Menken, D. Andreas Mylio, deren Collegia er fleißig besuchet, ein großes in jure publico, sonderlich aber in der Bürgerlichen und Sächsischen Rechtsgelahrheit begriffen. Allermaßen er auch über dieses durch Anweisung der berühmtesten Rechtsgelehrten, D. Jacob Borns, D. Barth. Leonhard Schwendendörfers, und D. August Benedict Carpzovs sich ein vieles zu seiner nöthigen Wissenschaft zuwege gebracht. Und weil seine Intention so gleich Anfangs dahin gerichtet gewesen, sich in Praxi zu üben, gleichwohl aber in Leipzig seine Gelegenheit hierunter nicht gefunden; so hat er sich nach diesem nach Oschatz zu dem damaligen Churfürstl. Sächsischen Kammer-Commissario und Amtsvogt, Johann Heinrich Höpnern, um alda die juristische Praxin fortzusetzen, gewendet, welcher ihn auch allen möglichsten Vorschub zu Fortsetzung seines Glückes gethan, wie er denn endlich auf Anrathen seiner Aeltern, nach abgelegten Speciminibus und gehaltener Oratione publica: Utrum principes imperii, quoad refervata imperatoris in puncto reconventionis coram Austregis stare teneantur, im Jahre 1687 zu Erlangung der Doctorwürde in Wittenberg pro licentia, de prorogatione jurisdictionis, mit allgemeinem Beyfall disputiret, den welcher Gelegenheit D. Caspar Ziegler in seinem gedrucktem Programmate , ihme viele herrliche Lobsprüche seiner erlangten Gelehrsamkeit beygelegt hat. Nach dr Zeit wurde ihm von Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen anfänglich die Kammer-Procuratur allergnädigst aufgetragen, sodann aber wurde er wegen seiner angerühmten Geschicklichkeit, und in den Rechten erlangten vielen Wissenschaften, 1710 in das hochpreißliche Hof- und Justitien-Raths-Collegium beruffen, welches Amt derselbe 23 Jahre höchstrühmlichst verwaltet, dahero denn auch Se. Königl. Majestät bewogen worden, demselbst Zeit solcher seiner Function unterschiedene wichtige Commissiones aufzutragen, wie ihm denn außer solchen bey Absterben des Herzogs Moritz Wilhelms zu Wende, wegen Ergreiffung des Poffeß in Dero gehabten Antheile der Gefürsteten Grafschaft Henneberg, wie auch wegen Verpflichtung derer dasigen Vasallen, Unter-Obrigkeiten und Unterthanen, gleichmäßiger hoher Auftrag geschehen.
Sein Todt erfolgte den 11. Febr. 1734 im 73 Jahre seines Alters. er hat sich zweymal vermählet, als I) 1689 den 28 Aug. mit Jungfer Johannen Sophien, des obgedachten Kammer-Commissarii Höpners, Tochter, welche 1715 verstorben, und ihm folgende Kinder gezeuget: a) Johannen Sophien, b) Johannen Christianen, c) Carl Augusten, welche alle dreye in der Jugend gestorben, d) Rahel Sophie, ist an Albin. Ehrenfried Ulrici, der Doctor und Rechts-Consulenten in Dresden, verheyrathet worden.
e) Henriette Sophie, welche Herrn Johann Adolph Zangen, beyder Rechte Doctoren und Rechts-Consulenten in Dresden ehlich anvertraurt worden.
Zum zweytenmal hat sich unser Herr Allius mit Jungfer Gertraude Henriette, D. Christian Albhardts auf Helmsdorf, berühmten Rechtsgelehrtens, wie auch königl. pohlnischen und Churfürstl. Sächsischen Raths und Kanzlers bey der Stiffts-Regierung zu Wurzen, jüngsten Tochter, den 28 Jänner 1717 ehelich verbunden, aus welcher ehe einzige Tochter, Christiana Gertraude, gezeuget worden, die den Herrn Vater, nebst ihrer Frau Mutter, überlebet hat.
Die auf ihn von Herrn D. Löschern über Röm. XIV, 7. 8. gehaltene Leichenpredigt, ist nebst seinem Lebenslaufe zu Dresden 1734 in Fol. in Druck herausgekommen.

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